Chasin‘ the Rubbish: Hausputz in Fontainebleau steht an

FountainebleauDie Tage werden langsam wieder länger und die Temperaturen steigen – für den Wohlfühlboulderer ist das die optimale Zeit, um das Hobby von der Halle nach draußen zu verlegen. Besser noch: Über die Ostertage lohnt es sich, etwas Urlaub zu nehmen und einen längeren Klettertrip zu machen. In unserem Fall geht es dieses Mal – wie bei geschätzt etwa 10.000 anderen Freunden der Blöckelei – nach Fontainebleau. Dass das Gebiet in dieser Zeit so stark frequentiert ist, bringt natürlich Probleme mit sich, auf die einige Spitzenkletterer in Zusammenarbeit mit Black Diamond vor Ort hinweisen wollen. Gleichzeitig ruft man zum Hausputz im wohl beliebtesten Kletterwald Europas auf.

Vom 03. April bis zum 6. April werden einige BD-Athleten und -Mitarbeiter in Bleau unterwegs sein und Besucher des Waldes um Unterstützung bitten, Müllbeutel verteilen und wieder einsammeln. Der Hintergrund ist einfach: Fontainebleau ist ein extrem beliebtes Gebiet, das jedes Jahr mehr als 1,2 Millionen Menschen anzieht. Die hinterlassen oftmals nicht nur Fußabdrücke, sondern auch eine ganze Menge Müll. Allein im vergangenen Jahr konnten bei der Veranstaltung 300 Kilo Abfall aus dem Wald geholt werden. Das ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Damit Bleau auf Dauer erhalten bleiben kann, muss der negative Einfluss der Besucher gering gehalten werden. Wie Beispiele aus anderen Regionen zeigen, sind härtere Regeln und Gebietssperrungen eine ständige Bedrohung für unseren Sport.

Die Organisatoren sprechen allerdings nicht nur Kletterer, sondern auch Wanderer und Jogger an, die im Forêt de Fontainebleau Entspannung suchen, da auch sie für das Müllaufkommen verantwortlich sind. Bei Kletterern scheint das Bewusstsein dafür, besser keine Spuren zu hinterlassen, deutlich größer zu sein. Aber auch vermeintlich kleine Dinge wie eine Zigarettenkippe oder Tape-Reste haben im Wald nichts verloren.

Neben der Verdeutlichung solcher ganz offensichtlichen Dinge versucht Black Diamond auch, den Blick für Feinheiten zu schärfen. So will man der Klettercommunity einfache, aber wichtige Verhaltensregeln ins Gedächtnis rufen. Dazu gehört beispielsweise, die Schuhe vor dem Einstieg in einen Boulder von Sand zu befreien. Tut man das nicht, nagen die Sandkörner an der Oberfläche des Blocks. Der Effekt mag beim Einzelnen vernachlässigbar sein. Dass er es bei der Masse der Kletterer in Bleau nicht ist, zeigen Routen, in die mittlerweile zentimetergroße Löcher getreten wurden. Ähnlich steht es um Tickmarks, die nicht nur nachfolgenden Kletterern den Spaß der Erkundung eines Problems nehmen, weil Griffe und Tritte bereits markiert sind, sondern den Fels auch dauerhaft optisch verändern können. Bei vielen Naturfreunden ruft das wenig Begeisterung hervor.

Ein paar Impressionen und weitere Infos zur Motivation hinter der Aktion liefert das oben verlinkte Video vom vorletzten Chasin‘ the Rubbish-Event.

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