Wenn man einen Blick aus dem Fenster wirft, ist eigentlich kaum zu übersehen, dass sich der Herbst ankündigt. Mit dem kühleren Wetter wird auch das Bouldern im Freien wieder interessanter. Leider ist das nicht für alle Beteiligten ein Spaß, weshalb im Grunde jedes Jahr die Benimmregeln fürs Draußen-Klettern thematisiert werden. Um auch in diesem Jahr jedem den Boulder-Knigge ins Gedächtnis zu rufen, hat man sich eine ziemlich coole Aktion einfallen lassen.
Eine Gruppe von Kletterern hat Anfang des Jahres den Slogan „Draußen ist keine Boulderhalle“ geprägt, der allen passionierten Felssportlern sofort klar machen soll, dass es zwischen in- und outdoor wesentliche Unterschiede gibt. Leider ist das offenbar nicht jedem bewusst, was immer wieder zu Problemen, im schlimmsten Fall sogar zu Kletterverboten führt. Obwohl man als Kletterer und Boulderer in der Regel nur geduldeter Gast ist, sehen manche Zeitgenossen kein Problem darin, die Vegetation niederzutrampeln, mit dem Ghettoblaster die Umwelt zu beschallen oder ihren Müll auf der grünen Wiese fallen und liegen zu lassen. Das ruft regelmäßig Grundstücksbesitzer, Förster, Bauern und Umweltschützer und damit Ärger auf den Plan, den wir uns alle eigentlich sparen können. Auch deshalb, weil der Sport noch eine Weile erhalten bleiben soll.
Draußen ist keine Boulderhalle greift dieses Problem auf und packt die wichtigsten Verhaltensregeln auf ein Poster, das derzeit von verschiedenen Quellen bezogen werden kann. Dadurch soll die Sensibilität der Community für eigene Verhaltensfehler geschärft werden. Verschickt werden die Plakate durch den Rockstore Frankenjura, The Rack in Österreich und Wataah, die Kletterhallen ausstatten.
Wer so gar nichts mit dem Boulder-Knigge anzufangen weiß, hier die wichtigsten Regeln kurz zusammengefasst:
- Parken nur an dafür vorgesehenen Stellen
- Nur vorgegebene Wege nutzen
- Chalken nur da, wo es erlaubt ist – und auch dann nur in Maßen
- Chalkspuren am Ende wieder wegbürsten – Achtung: Keine Metall- oder Kunststoffbürsten, weil damit der Fels ruiniert wird
- Schuhe vor dem Einstieg in eine Route abputzen, um die Gesteinsqualität zu erhalten
- Fels nach dem Regen abtrocknen lassen, um Griff- und Trittausbrüche zu vermeiden
- Kein offenes Feuer
- Musik nur per Kopfhörer auf die Lauscher – die Natur ist keine Disko.
- Wer seine Notdurft verrichten muss, tut das in einer abgelegenen Ecke und verbuddelt das Ganze ordentlich.
- Müll und Kippenstummel fahren wieder mit nach Hause – auch wenn es nicht der eigene/die eigenen sind.
- Hunde bleiben besser an der Leine.
Mehr Infos zu den Regeln und zur Aktion allgemein gibt es auf http://www.savebouldering.eu/de/
2 Gedanken zu „Draußen ist nicht drinnen: Der Boulder-Knigge als kostenloses Plakat“